Biedermeier

Biedermeier

Bieder“ ist ein Adjektiv, das im Deutschen „einfach“, „unschuldig“ oder „ehrlich“ bedeutet, und es kann eine gewisse Naivität oder Geradlinigkeit suggerieren.
Meier“ ist ein sehr geläufiger deutscher Nachname, ähnlich wie „Smith“ im Englischen, und kann somit als Stellvertreter für den Durchschnittsbürger (průměrného občana) stehen (kann stehen – může symbolizovat).

sieh: https://ezeitung.at/allgemein/biedermeier-epoche/

Der Name Biedermeier bezeichnet Kunst, Kultur der Zeit 1815-1848. Mit der Kultur und Literatur befassten sich meistens die Bürger. Für sie waren die feste Ordnung, Privatleben, Familie, Religion, Heimat und Landschaft wichtig. Im Vordergrund ihrer Interessen standen die persönlichen und privaten Sachen.

In Böhmen formte sich in dieser Zeit die letzte und härteste Phase der „tschechischen nationalen Wiedergeburt“ mit Božena Němcová an der Spitze.

In der Musik ist es die Zeit des Walzers, dessen Komponisten wie Stars gefeiert wurden. (Johann Strauß – Vater).

Die Kunst wurde auch „zu Hause“ gepflegt. Die Literaten, Komponisten, Maler und andere Künstler nahmen an verschiedenen literarischen und musikalischen Zirkeln und Konzertabenden teil. Auch die Malerei widmete sich den Themen des normalen Lebens und des Alltags.

Biedermeierlichkeit als Mentalität und Haltung wird noch heute als Bezeichnung für die Leute benutzt, die sich nicht engagieren, sondern sich nur um das eigene kleine Glück kümmern.

Carl Spitzweg Der ewige Hochzeitler

Carl Spitzweg, „Der ewige Hochzeiter“

Carl Spitzweg aus München 1808 – 1885 war ein humoristischer Genremaler der Biedermeierzeit. Er arbeitete ursprünglich als Apotheker.

Seine meist idyllischen altväterlichen Motive der kleinformatigen Bilder kontrastieren mit der fortschrittlichen Technik der Malerei. Sie sind bis heute beliebt, weil sie humorvoll und ironisch angelegt sind.

Fragen zum Thema:

1. Was bezeichnet der Name Biedermeier?

2. Was war für die Bürger nicht nur in den Jahren 1815 – 1848 wichtig?

3. Was wissen Sie von B. Němcová?

4. Was sagen Ihnen Begriffe: Wohnzimmer, Stammtisch, Kaffeekränzchen und Damenkränzchen, Hausmusik, Kaffeehaus, Kinderfrau, Kindergarten und das häusliche Weihnachtsfest? Wann entstanden sie?

5. Wie ist das Biedermeier heutzutage bewertet.

Bilder:

Johann Erdmann Hummel: Die Granitschale im Berliner Lustgarten, 1831

Granitschale - Hummel

Gemälde: Titel: Die Granitschale im Berliner Lustgarten, Ersteller: Johann Erdmann Hummel, Datierung: 1831, Abmessungen: w89.0 x h66.0 cm, Technik und Material: Öl auf Leinwand, Sammlung: Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, In. Nr. A I 843

Die monumentale Schale mit einem Durchmesser von fast sieben Metern wurde 1834  provisorisch auf drei Granitblöcken vor dem Alten Museum aufgestellt. Als »Biedermeierweltwunder« (P. O. Rave, Kunst in Berlin, Berlin 1965, S. 106) hatte die Herstellung und Plazierung der Granitschale ganz Berlin, Ingenieure, Architekten und Schaulustige, in Atem gehalten, und Hummel ließ sich zu einer Darstellung inspirieren (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A I 843). Sein Interesse an optischen Phänomenen demonstrierte er auch in dieser, seinen dreiteiligen Gemäldezyklus abschließenden Komposition.

 „Parade am Opernplatz“ von Franz Krüger (Berlin 1824-1830)

Parade am Operplatz

Franz Krüger (Maler) (1797-1857), Parade auf dem Opernplatz in Berlin 1822 (Berlin-Potsdam SPSG),  ENTSTANDEN:1829

Im Auftrag des russischen Zaren Nikolaus I. fertigte Krüger 1824 mit der „Parade auf dem Opernplatz“ ein 2,49 x 3,74 Meter großes Ölbild an. Auffällig und völlig untypisch nach damaligen Konventionen der Malerei hat Krüger die beiden wichtigsten Personen nicht ins Zentrum gestellt. Nur am Rande sieht man, wie der Zar vor seinen Truppen auf König Friedrich Wilhelm III. zureitet. Ins Mittelpunkt des Interesses sind die Bürger gerückt, die auf der Straße die Parade beobachten. Dicht an dicht stehen hier bekannte Größen wie der Baumeister Schinkel, der Geiger Paganini und die Sängerin Henriette Sonntag. Aber auch einfache Leute sind da. Einen Schusterjungen, der vorne im Bild zu sehen ist, hat Krüger besonders detailliert dargestellt.

Familie der Biedermeier-Zeit (ca. 1830)

Familie Biedermeier

Aquarell von Friedrich Wilhelm Doppelmayr (1776–1850), ca. 1830.

Siebenköpfige Familie im Biedermeier-Interieur; Aquarell von Friedrich Wilhelm Doppelmayr, um 1830, Original: Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Foto: Lutz Braun.

Familie im Biedermeier-Interieur. Die (erzwungene) Besinnung nach innen auf die Familienwerte und das Heim statt auf politischen Aktivismus war das Markenzeichen des bürgerlichen Habitus dieser Zeit, jedenfalls bis zur Revolution von 1848/49. Die Rollen sind klar verteilt: die Gattin hält das Baby; das Familienoberhaupt verpasst dem Stammhalter einen aufmunternden Klaps auf den Kopf; und eine der Töchter strickt fleißig.


Literatur


1. Birgit. Verwiebe. Die Granitschale im Berliner Lustgarten [online] publikováno 07.02.2025 [cit. 02. 08. 2025]. Dostupné z: https://smb.museum-digital.de/object/144469?navlang=de

„A I 843: Die Granitschale im Berliner Lustgarten“, 2025-02-07 07:55:04 (CC BY-NC-SA @ Nationalgalerie, abgerufen am: 2025-08-02)

https://smb.museum-digital.de/object/144469?navlang=de

2. Franz Krügers „Parade auf dem Opernplatz in Berlin“ in der Alten Nationalgalerie [online] Berliner Zeitung publikováno 17.02.2002 [cit. 30. 10. 2016]. Berliner Meisterwerke. Dostupné z: https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/heute-franz-kruegers-parade-auf-dem-opernplatz-in-berlin-in-der-alten-nationalgalerie

3. Familie der Biedermeier-Zeit (ca. 1830), veröffentlicht in: German History in Documents and Images, <https://germanhistorydocs.org/de/vom-vormaerz-bis-zur-preussischen-vorherrschaft-1815-1866/ghdi:image-285> [13.07.2025]. Quelle: Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Inv.-Nr.: Hz5211.

Beschreibung: https://germanhistorydocs.org/de/vom-vormaerz-bis-zur-preussischen-vorherrschaft-1815-1866/familie-der-biedermeier-zeit-um-1830

Zapojte se do diskuze

Vaše e-mailová adresa nebude zveřejněna. Vyžadované informace jsou označeny *


Přejít nahoru