Das Sühnekreuz in Polanka an der Oder

e Sühne – pokání, s Sühnekreuz – smírčí kříž

Die steinernen Kreuze sollten die Seele der Verstorbenen retten. Das Seelenheilder Verstorbenen könne gerettet werden, indem die am Steinkreuz Vorübergehendeneine Fürbittefür den Toten sprächen. Errichtet wurden diese Mahnmäler meist vom Täter selbst oder von den Angehörigen

Die Sühnekreuze, die europaweit gesetzt wurden, sind heute die ältesten Flurdenkmälerüberhaupt. Die aufmerksamen Spaziergänger oder Wanderer begegnen sie vielfach an den Straßen, Wegekreuzungen und Waldrändern, aber auch innerhalb von Ortsbereichen. In der Umgebung von Ostrava finden wir Sühnekreuze in Budischowitz (Budišovice), Dobroslawitz (Dobroslavice), Neu Titschein (Nový Jičín) …

Da der Totschlag im Mittelalter nicht zwangsläufig eine Strafverfolgung nach sich ziehen musste, war durchausüblich, dass sich der Totschläger mit den Hinterbliebenen des Opfers in Form eines Sühnevertrages einigte. Dieser Sühnevertrag sah dann zwingend die Setzung eines Steinkreuzes vor. 

An dem Weg zur Polankas LPG gleich drüben der Einfahrt erhebt sich ein Kreuzstein, der aus dem Sandsteingemeißelt wurde. Von ihm erzählt man diese Geschichten:  

Volkstümliche Version: Gerade bei Polanka sollten sich unerwartet in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1626 – 1629) zwei Truppen der Soldaten treffen – dänische und österreichische. Die überraschten Soldaten aus beiden Armeen waren geschockt und der Kampf war sehr hart und rücksichtslos. Alle Soldaten hätten sich sehr brutal gegenseitig umbringen sollen. Das alles sollten kleine Kinder beobachten, die am Dorfrande gespielt haben. Die Kinder waren so erschrocken, dass die Eltern drei Kreuze bauen ließen – für die Seelen der Kinder und den Getöteten.

Zweite (Mozgal Version), von dem heutigen Namen des Steines (Mozgal) abgeleitete Version, verbreitet sich rasch durchs Internet. Sie sprach von einem Massengrab der russischen Soldaten aus der Zeit der Napoleonischen Kriege (zirka 1805).  Aber diese Version stimmt mit der Zeitspanne  nicht (sie ist auf 16. – 17. Jh. begrenzt), in der das Kreuz gesetz werden sollte.

Weil Polanka nur drei Sehenswürdigkeiten hat, – /1. eine hässliche Schlossruine, 2. die Kirche der Hl. Anna und 3. das Sühnekreuz/ – lohnt es sich bei dem Besuch dieses Ortes das Kreuz auszusuchen und es sich anzusehen. (Natürlich hat Polanka noch die Teiche im Naturschutzgebiet „Polanecká niva“, aber stundenlang aufs Wasser starren, das interessiert nur die Fischer oder die, die voll im Stress sind und gar nicht die wissbegierigen Touristen.)

 


Podívejte se na video – Sundermann Sühnekreuze (0:17 – 0:28) Sage – pověst – čtěte a odpovězte https://www.youtube.com/watch?v=1gu5gXItJBM 

Wovon künden zwei Kreuze hier? ………………………………………………………….

Was erkennt man noch heute? ………………………………………………………….. 

Was machte der Bruder mit dem Beil? ………………………………………………………….. 

Worum haben hier die zwei Brüder gestritten? ……………………………………………………… 

Warum waren am Ende beide Brüder tot? ………………………………………………………….. 

 

 https://www.youtube.com/watch?v=1gu5gXItJBM

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Bogen. Barbara. Sühnekreuze – Steinalte Zeugen von Schuld und Sühne. [on-line]. [Abfragedatum: 22. 4. 2019]. Zugänglich von: < https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zeit-fuer-bayern/suehne-kreuze-mittelalter-schuld-leid-denkmaeler-100.html  >.

Obec Polanka nad Odrou (OV): 0631, [on-line]. [Abfragedatum: 22. 4. 2019]. Zugänglich von: <http://www.smircikrize.cz/polankanadodrou.htm>.

 

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